Warum funktioniert mein Team nicht? Die Fallstricke schlechter Strukturen

Fallstrick 1:
Falsche Klarheit – Wenn Strukturen existieren, aber jeder sie anders versteht

Viele Unternehmen haben ein Organigramm oder definierte Prozesse – aber hast du sichergestellt, dass alle im Führungsteam sie gleich interpretieren?

Ein CFO denkt vielleicht, dass „Umsatzverantwortung“ bedeutet, nur Budgets zu überwachen, während der CEO erwartet, dass er auch strategisch mitgestaltet. Ein Vertriebsleiter sieht seinen Fokus auf Abschlusszahlen, während das Marketing-Team glaubt, dass langfristige Markenentwicklung wichtiger ist.

Folge: Missverständnisse, ineffiziente Meetings und Aufgaben, die doppelt oder gar nicht erledigt werden.
Lösung: Strukturen sind nur so gut, wie sie kommuniziert und mit Leben gefüllt werden. Stelle sicher, dass jede Rolle mit konkreten Erwartungen und Entscheidungsbefugnissen hinterlegt ist – und nicht nur auf dem Papier existiert.

Das Vakuum-Prinzip: Wenn Strukturen fehlen, übernimmt der Zufall

Menschen hassen Unklarheit. Wenn Verantwortlichkeiten nicht klar geregelt sind, füllt jeder die Lücken mit eigenen Annahmen – basierend auf seinen Erfahrungen oder Routinen.

Das zeigt sich in typischen Aussagen wie:
• „Ich ging davon aus, dass das nicht meine Aufgabe ist.“
• „Ich dachte, wir hätten das so entschieden.“
• „Ich habe es so gemacht, weil wir das immer so machen.“

Ergebnis: Das Unternehmen wird nicht bewusst geführt, sondern von persönlichen Deutungen und spontanen Entscheidungen gesteuert.
Lösung: Strukturen sind nur wirksam, wenn sie regelmäßig überprüft und klar kommuniziert werden.

Fallstrick 2:
Verantwortung ohne Befugnis – Wenn Führungskräfte keine echten Entscheidungen treffen können

Ein weiterer großer Fehler in Unternehmen: Mitarbeitende haben offiziell eine Rolle, aber keine echte Entscheidungsgewalt.

Lösung: Verantwortung heißt nicht nur, eine Aufgabe zu haben – sondern auch, sie wirklich umsetzen zu dürfen.

Fallstrick 3:
Statische Strukturen – Unternehmen wachsen, aber die Prozesse nicht

Was gestern funktioniert hat, kann heute ein Bremsklotz sein. Viele Unternehmen definieren einmal ihre Strukturen – und hinterfragen sie dann nie wieder.

Lösung: Strukturen müssen mit dem Unternehmen mitwachsen. Setze regelmäßige Checkpoints, um zu prüfen, ob deine Prozesse und Verantwortlichkeiten noch passen.

Wie du Klarheit schaffst und dein Führungsteam wirklich funktioniert

Frage dich: Sind alle Rollen und Zuständigkeiten im Unternehmen wirklich klar geregelt? Oder gibt es Lücken, die dein Wachstum bremsen?
Ein Organigramm reicht nicht – echte Struktur entsteht durch klare Erwartungen, Verantwortlichkeiten und Entscheidungsbefugnisse.

Fazit: Strukturen selbst gestalten, statt sie entstehen zu lassen

Strukturelle Unklarheit ist eine der größten Wachstumsbremsen für Unternehmen. Wo keine Klarheit herrscht, entsteht ein Vakuum – und dieses wird unkontrollierbar gefüllt.

Wenn dein Team nicht richtig funktioniert, obwohl Strukturen da sind, solltest du hinterfragen:
✔ Gibt es in deinem Führungsteam oft Diskussionen darüber, wer für eine Entscheidung zuständig ist?
✔ Werden Aufgaben doppelt gemacht – oder gar nicht?
✔ Hörst du oft Sätze wie „Ich dachte, das machst du“ oder „Ich ging davon aus, dass…“?

Setze klare Verantwortlichkeiten – und dein Team wird leistungsfähiger als je zuvor.

Ein Ausblick: Was wir in dieser Blogartikel-Serie mit dir teilen

In den nächsten fünf Artikeln dieser Serie erfährst du, wie du diese Prinzipien Schritt für Schritt umsetzen kannst:

• Von Kontrolle zu Autonomie: Wie du den Überblick behältst, ohne alles selbst zu machen – Teil 1
• Struktur und Kultur verbinden: Warum eine starke Unternehmenskultur genauso wichtig ist wie gute Prozesse – Teil 2
• Die Fallstricke schlechter Strukturen: Warum funktioniert mein Team nicht? – Teil 3
• Die Macht der KPIs: Wie Meetings und Messbarkeit Führungsteams stärken – Teil 4
• Vom Chaos zur Klarheit: So schaffst du Strukturen für nachhaltiges Wachstum – Teil 5